Bahnhof Gesundbrunnen

Wegner Armin (1850-1917), Verlegung der Stettiner Eisenbahn zwischen Pankow und Berlin, Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen: Gesamtansicht mit Bahnsteiganlage. Foto auf Karton, 42,5 x 58,8 cm (inkl. Scanrand). Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin Inv. Nr. BZ-F 19,023.

Das Foto (oben) hat der Berliner Fotograf Hermann Rückwardt (1845-1919) im Jahr 1898 aufgenommen. Der Personenbahnhof Gesundbrunnen wurde ab 1895 am heutigen Standort zum Fern-, Ring- und Vorortbahnhof umgebaut. Fahrgäste, besonders die aus dem Norden Berlins kommenden, nutzen diesen Bahnhof auch heute, um in alle Richtungen der Stadt zu gelangen.

Ab dem 1. August 1842 führte der erste Teil der Bahnstrecke Berlin–Stettin durch Gesundbrunnen nach Nord-Osten. Mit dem Entstehen der Ringbahn nahm 1872 der Personenbahnhof Gesundbrunnen seinen Betrieb auf. Seit der Eröffnung der Nordbahn im Jahr 1877 diente der Bahnhof Gesundbrunnen als Umsteigebahnhof zur Ringbahn.

Im Jahr 1895 begann der Umbau der Gleisanlagen der Stettiner Bahn. Da auch den Fahrgästen der Stettiner Bahn das Umsteigen am Ring- und Vorortbahnhof Gesundbrunnen ermöglicht werden sollte, verlegte man die Trasse der Stettiner Bahn zwischen den heutigen Bahnhöfen Humboldthain und Bornholmer Straße in die der Nordbahn. Am Bahnhof Gesundbrunnen wurden drei neue Bahnsteige für die Ring-, Vorort- und Fernbahn sowie ein Empfangsgebäude im neogotischen Stil nach Entwürfen des Architekten Armin Wegner gebaut.

Wie kam es eigentlich zum Namen Gesundbrunnen?

Eine Heilquelle gab Gesundbrunnen seinen Namen. Sie soll 1701 entdeckt worden sein. Der Legende nach bot eine Müllerin dem durstigen König Friedrich I. kühles Wasser aus der nahen Quelle an. Erstmals erwähnt wurde die Quelle aber erst im Jahr 1748 zur Regierungszeit von Friedrich II. Durchgeführte Untersuchungen ergaben Hinweise auf eine heilende Wirkung der eisenhaltigen Quelle.

1751 erhielt dann der Arzt und Hofapotheker Wilhelm Behm ein königliches Privileg für den Bau und den Betrieb einer Heil- und Badeanstalt. Mit dem Bau wurde in den nächsten Jahren begonnen. Es entstanden ein sechseckiges Badehaus, eine Gastwirtschaft sowie weitere Gebäude. Für den Ort bürgerte sich der Name Gesundbrunnen ein.

Eine erste Straße wurde 1752 auf Anweisung Friedrichs II. vom Rosenthaler Tor zum Bad Gesundbrunnen angelegt. Sie verlief vor 1752 als Sandweg vom Rosenthaler Tor in Richtung Nord-Nordwest.

1861 wurde Gesundbrunnen gemeinsam mit dem Ortsteil Wedding nach Berlin eingemeindet.

Heute befindet sich die seit 1891 endgültig versiegte Quelle mit dem zubetonierten Brunnen im Keller des Hinterhauses der Badstraße 39.

Im Hof des Heimatmuseums Wedding, der ehemaligen 32. Berliner Gemeindeschule von 1866 in der Pankstraße 47, steht heute ein Nachbau des historischen Brunnenhauses, das einst an der Gesundbrunnen-Quelle errichtet wurde.

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