Das Engelbecken entstand gemeinsam mit dem Luisenstädtischen Kanal, der 1852 eröffnet wurde und dem Transport von Baumaterial, der Stadtentwässerung und dem Überschwemmungsschutz der Spree dienen sollte.
Der nördliche Teil des Luisenstädtischen Kanals mit dem Engelsbecken befindet sich im Ortsteil Mitte und grenzt an Kreuzberg im Süden an. Im Jahr 1926 wurde der Kanal bis auf das Engelbecken zugeschüttet und in eine Gartenanlage umgewandelt.
Lennés Vorstellungen folgend gestalteten der Stadtgartendirektor Erwin Barth und Leo Kloss die Grünfläche. Die nur 22 Meter breite Grünfläche, die dem ehemaligen Verlauf des Kanals folgte, wurde nicht bis zum Straßenniveau verfüllt, sondern nur bis knapp über die ursprüngliche Wasserlinie des Kanals. Die Ufermauern aus Backsteinen blieben erhalten und wurden aufgemauert.
Das Engelbecken blieb als Wasserfläche erhalten. Im Becken selbst gab es 16 Fontänen, die abends angestrahlt wurden. 1932 war die Anlage fertig.
Das Engelbecken hat seinen Namen vom Erzengel St. Michael, dessen Statue sich auf dem First der Sankt-Michael-Kirche befindet. Der Berliner Bildhauer August Kiß hatte die Statue einst geschaffen. Weil Kiß die Statue aber nicht direkt für die Kirche entworfen hatte, handelt es sich um eine Replik des Originals.
Die Sankt-Michael-Kirche, erbaut von 1851 bis 1856, wurde durch Luftangriffe im II. Weltkriegs zerstört und nach dem Krieg nur teilweise wieder aufgebaut.
Seit 1991 wurde die Grünanlage schrittweise wieder hergestellt. Im April 1993 wurde der Immergrüne Garten zwischen Engelbecken und Adalbertstraße wieder eröffnet und im Juni 1995 der Rosengarten zwischen Engelbecken und Waldemarbrücke.
Im Frühjahr 2006 begann eine weitere umfangreiche Rekonstruktion mit der Wiederherstellung längerer Kanalteile zwischen Adalbertstraße und Köpenicker Straße.
Der Luisenstädtische Kanal wird als schützenswertes Gartendenkmal in der Landesdenkmalliste Berlins geführt.